Keine Energiewende ohne Wärmewende

In deutschen Heizungskellern stehen insgesamt rund 21 Millionen Heizungen. Mehr als die Hälfte dieser Anlagen ist technisch veraltet und verbraucht mehr Energie als nötig. Entsprechend groß ist also die Bedeutung des Wärmemarktes für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele. Bis zum Jahr 2030 will Deutschland gegenüber 1990 seine CO2-Emissionen um bis zu 65 % reduzieren. Damit wir dieses ehrgeizige Ziel erreichen können, muss der jährliche CO2-Ausstoß im Wärmemarkt von derzeit rund 118 Millionen pro Jahr auf ca. 67 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Um die ambitionierten Klimaziele im Gebäudebereich zu erreichen müssen alle Register gezogen werden. Es gilt, die Effizienz zu steigern und vermehrt erneuerbare Energien in den Wärmemarkt zu bringen. Damit lassen sich rund 70% der bis 2030 benötigten CO2-Einsparung realisieren. Es gilt, die rund 12 Millionen veralteten Heizungsanlagen beschleunigt zu modernisieren. Die deutschen Hersteller bieten umfangreiche technische System-Lösungen an von der effizienten Brennwerttechnik (auch als H2ready), über Wärmepumpen und Holzzentralheizungen bis hin zu hybriden Heizsystemen sowie KWK-Anlagen und Brennstoffzellenheizungen. Damit deren Potentiale voll ausgeschöpft werden können ist immer das gesamte Heizsystem zu betrachten und zu optimieren. Die technischen Lösungen für mehr Klimaschutz sind also vorhanden.

Neben der Modernisierung der Anlagentechnik bieten auch die Energieträger im Wärmemarkt grüne Perspektiven und tragen zunehmend zur Dekarbonisierung des Wärmesektors bei. Dies betrifft grünen Strom, der in Wärmepumpen genutzt wird, und die CO2-neutrale Holzenergie. Hinzu kommen Green Fuels, Biomethan sowie grüner und blauer Wasserstoff.

Schließlich können durch Maßnahmen an der Gebäudehülle wie zum Beispiel die Dämmung von Gebäuden weitere CO2-Einsparpotenziale realisiert werden.